Gedanken zur digitalen Entwicklung in der Fotografie

Digital ist „in“, die Entwicklung schreitet in Riesenschritten voran. Ich habe den Eindruck, daß in genau so großen Schritten, wie sich Digitalknipsen aller Schattierungen auf dem Markt verbreiten, die Qualität der produzierten Bilder in den Keller geht.

Masse statt Klasse wird allenthalben produziert. Man sieht an jeder Ecke Zeitgenossen, die den Eindruck erwecken, ihre Arme seien allesamt zu kurz. Weit von sich gestreckt halten sie ihre Digitalknipsen, versuchen auf dem Briefmarkenmonitor im hellen Sonnenlicht noch irgend eine Bildinformation zu erhaschen, was meist fehlschlägt. Kost ja nix, also draufhalten und einfach drücken. Die meisten Leute sind weit entfernt von jeglicher Bildgestaltung oder Überlegungen zur Qualität ihrer Bilder.

Die Produktion wird dann im Straßencafe auf eben diesem Briefmarktenmonitor gesichtet und aussortiert. Wie man auf solch einem Monitor die Bildqualität oder sogar die Schärfe beurteilen kann, entzieht sich meiner Kenntnis. Wo man sich früher, im „analogen Mittelalter“ noch Gedanken um die Bildgestaltung gemacht hat – Filme und Bilder waren teuer, man hatte ein wertvolles Hobby – wird heute mehr denn je geknipst, einfach draufgehalten. Die Fotografie ist zur Wertlosigkeit verkommen und so sind auch viele im Netz präsentierten Ergebnisse dieser Knips-Orgien. Passt auch zur derzeit grassierenden „Geizgeil-Mentalität“ vieler Zeitgenossen.

Um allen Lernwilligen ein wenig zu helfen, habe ich die Bücherliste veröffentlicht, die neben Werken für’s Grundwissen eben auch zwei wertvolle Bücher zur Bildgestaltung enthält.

Bleibt mir nur noch, viel Spaß beim Schmökern und allzeit gute Bilder zu wünschen.

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4 Antworten zu Gedanken zur digitalen Entwicklung in der Fotografie

  1. Schreiber sagt:

    Hallo,
    starker Auftritt, mit schönem Blogdesign.

    Freue mich schon auf die Ansichten eines Sturkopfes!

    Grüsse vom Schreiber

  2. Pingback: Ansichten eines Sturkopfs » Die neue Leica M8 - wer braucht sowas?

  3. Schreiber 2 sagt:

    es heisst nicht „Coleur“ sondern „couleur“

  4. kuni sagt:

    Danke für Deinen Hinweis zur Rechtschreibung. Ich hab‘ das deutsche Wort „Schattierungen“ dafür eingesetzt und kann Dir jetzt ein „u“ schenken.

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