Foto-Datensicherung – hab ich Paranoia?

Über meinen Freund Micha und seine „Blumenstrasse“ bin ich auf dem Blog photoappar.at von Ralf-Jürgen Stilz gekommen, der eine Blogparade zu diesem Thema organisiert hat.

Da ich schon immer mal über dieses Thema einen Beitrag verfassen wollte, nehme ich das heute gleich mal zum Anlass.

1. Auf wie vielen Datenträgern speicherst Du Deine Fotos?

Ich sichere die Original-Kameradateien, die ich für jede Kamera in einem extra Ordner sammle, jeden abend beim Runterfahren meines Rechners auf DVD-RAM. Die vollen Medien werden zusammen mit einem getesteten und ansonsten neuen DVD-Laufwerk gleichen Typs wie das verwendete Sicherungslaufwerk an einem anderen Ort gelagert.

Alle Daten werden auf einem Buffalo-System parallel auf 2 500GB-Platten gespeichert und gespiegelt. Meist einmal die Woche, wenn größere Projekte mit vielen Bildern anstanden, auch öfter, werden die Daten dann auf eine externe USB-Platte gesichert, die ich nur zu diesem Zweck anstöpsle. Buffalo Raid-System und diese externe Platte enthalten natürlich neben den Bilddateien auch sämtliche andere Daten.

2. Wie regelmässig machst Du Backups?

Wie oben beschrieben, die Original-Kameradaten einmal täglich auf DVD-RAM, den Rest permanent auf die 2. Buffalo-Platte und einmal wöchentlich auf ein externes Laufwerk.

3. In welchem Format speicherst Du Deine Fotos?

Wie sie aus der Kamera kommen und je nach Bearbeitungsstand auch mal als TIF (je nach Rohdaten 8 oder 16bit). Das fertig bearbeitete Endergebnis wird dann als JPG gespeichert.

4. Welche Ordnerstrukturen oder Dateinamen verwendest Du?

tree

Den jeweiligen Ordner Originale, der direkt nach dem Überspielen schreibgeschützt wird, sichere ich täglich auf DVD-RAM. in den jeweiligen Tagesordnern der einzelnen Kameras halte ich die Kopien, die ich bearbeite. Als Dateinamen behalte ich den Original-Dateinamen aus der jeweiligen Kamera, die bei mir so eingestellt sind, daß sie hochzählen. Zur genauen Unterscheidung füge ich beim ersten Übertragen von der Speicherkarte den Dateinamen automaitsch noch die EXIF-Zeit hinzu. So vermeide ich Verwechslungen durch wiederkehrende Nummern. (ab 10.000 Bildern zählen die Kameras ja wieder ab 0001).

img_9750-092230.cr2 ist dann ein Beispiel für ein Canon-RAW.

tree2Der rot gekennzeichnete Ordner enthält die Original-Kameradaten eines Tages und ist schreibgeschützt. Diese Ordner werden allabendlich auf DVD gesichert. Die im grün gekennzeichneten Tagesordner befindlichen Kopien werden bearbeitet und enthalten die zusätzlichen EXIF-, IPTC- und GPS-Daten. Vorhandene GPS-Logfiles speichere ich auch mit in den jeweiligen Tagesordner ab.

5. Wie indizierst Du Deine Fotos?

Den Fotos gebe ich schon beim Übertragen neben zusätzlichen EXIF-Daten, wie zum Beispiel dem verwendeten Objektiv, dem Copyrightvermerk, etc. auch IPTC-Daten und, so vorhanden, GPS-Daten mit. Die EXIF-Daten werden schon während der Übertragung von der Speicherkarte ausgefüllt. Unmittelbar nach der Übertragung füge ich dann erst die IPTC- dann die GPS-Daten zu und lassen zu den GPS-Koordinaten gleich die Ortsnamen in die EXIF-Beschreibung und den IPTC-Ort eintragen.

Wenn ich, was äußerst selten vorkommt, mal in RAW fotografiere, dann habe ich die Kamera so eingestellt, daß automatisch ein kleines JPG mitgeschrieben wird. Alle oben genannten Daten trage ich dann in dieses JPG ein, noch bevor ich das RAW entwickle. Die verwendete Bildbearbeitung kann beim Überschreiben dieses „kleinen“ JPG durch das endgültig bearbeitete „große“ JPG-Bild die vorhandenen EXIF- und IPTC-Daten übernehmen. Beim obigen Beispiel entwickle ich img_9750-092230.cr2 zu 16bit-TIF, das ich dann bearbeite, bis ich der Meinung bin, es ist ok. Parallel existiert im gleichen Verzeichnis noch die mitfotografierte „kleine“ img_9750-092230.jpg. Wenn das TIF korrekt bearbeitet wird, überschreibe ich damit img_9750-092230.jpg und behalte die als bearbeitetes Original. Diese Datei wird nicht verkleinert und nicht geschärft. Skalieren und Schärfen passiert dann gezielt für den jeweiligen Zweck, wobei ich dieses Bild dann als Kopie speichere und das große endbearbeitete JPG unverändert lasse.

6. Welche Software setzt Du ein?

Zum Übertragen von der Speicherkarte und zum Update der EXIF-Daten: FixFoto mit den beiden kostenlosen Skripten CopyCard und MKCanon von Werner Pilwousek.

Zum Eintrag der IPTC-Daten: FixFoto und das Skript WPIPTC von Werner Pilwousek, das ich in einer erweiterten Bezahlversion verwende. Das Basisskipt ist ebenfalls kostenlos.

Zum Eintrag der GPS-Koordinaten: FixFoto

Zum Eintragen der aus den GPS-Koordinaten ermittelten Ortsnamen: FixFoto und das kostenlose Skript GeoLoc2IptcOrExif von Heinz Höfling.

Zum Bearbeiten der Bilder: FixFoto

Für das Backup der Daten: Die „Verzeichnisse synchronisieren“-Funktion von TotalCommander für die Sicherung auf das externe Festplattenlaufwerk sowie eine selbst gebaute DOS-Batch, mit der allabendlich die Original-Kameradaten auf DVD-RAM und die übrigen sicherungswürdigen Daten zwischen zwei in den Compi eingebauten Festplatten hin und her gesichert werden. (Das läuft für alle Daten, die nicht auf dem Buffalo eh schon gespiegelt werden.

Vielleicht macht das jetzt den Eindruck, ich würde zu viel machen, aber ein Supergau mit total zerstörtem Festplattenlaufwerk mit mehr als 100 GB Bilddaten und 1400 schon bearbeiteten Bildern von meiner Antarktis-Reise (gottseidank hatte ich die Original-Kameradaten gesichert und kann jetzt wenigstens neu bearbeiten) haben mich ein wenig sensibler für dieses Sicherungsthema werden lassen.

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4 Antworten zu Foto-Datensicherung – hab ich Paranoia?

  1. Pingback: fixfoto.datenschatulle.de

  2. kuni sagt:

    @micha: alle großen Künstler haben irgendwann mal abgekupfert, warum sollte ich da eine Ausnahme bilden? 😉

  3. Rabe sagt:

    Sehr ausführliche Darstellung einer gewieften Strategie. Allerdings traue ich den DVD-Scheiben nur bedingt über den Weg in Bezug auf Schreib-/Lesefehler.

  4. kuni sagt:

    Hallo Rabe,

    schön, mal wieder was von Dir zu hören! Wegen der DVD, da nehme ich RAM. Die sind ja nochmal anders formatiert als die Standard-DVD und sollen angeblich deutlich sicherer sein, als „normale“. Zudem verwende ich sie als wirklichen Notnagel, wenn wirklich alles andere nicht mehr greift und mir zum Beispiel die Bude abgebrannt ist.

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